Bestimmt habt ihr schon mal etwas über Tierversuche gehört. Doch wusstet ihr, dass medizinische Tierversuche vom Gesetz vorgeschrieben sind?
Leider gibt es momentan keine Alternativen. Bevor ein Medikament an uns Menschen verkauft werden darf, muss es an Tieren getestet werden.
Und jetzt ein Paar Zahlen und Fakten
2010 wurden allein in Deutschland 2,856 Millionen Tiere für Versuche und wissenschaftliche Zwecke verwendet.
Welche Tiere werden eigentlich für Versuche verwendet und wie viele werden dafür verwendet? Hier kommt die Antwort:
- Mäuse: 1.963.000
- Ratten: 442.448
- Fische: 166.002
- Kaninchen: 89.960
- Schweine: 15.999
- Hunde: 3.004
- Affen: 2.789
(Das waren die Zahlen des Jahres 2010)
Diese Zahlen sind erschreckend, denn vor zehn Jahren waren es noch eine Millionen Mäuse weniger! Das ist ein Zeichen dafür, dass immer mehr Medikamente auf den Markt kommen, die getestet werden müssen. Von den restlichen Versuchstieren bleibt die Anzahl ungefähr gleich. Warum so viele Mäuse? Sie eignen sich besonders gut. Der Begriff Knockoutmaus steht für eine ganz normale Maus, bei der gezielt Gene manipuliert werden, damit sie den Menschen ähnlich ist. So kann für viele Erkrankungen des Menschen ein geeignetes Tiermodell erschaffen werden. Das Weiterzüchten dieser Tiere gilt in Deutschland nicht als Tierversuch. Doch das soll geändert werden.
Ein weiteres Beispiel ist der Zebrafisch. An ihm kann man sehr gut genetische Mechanismen studieren. Der Fisch ist durchsichtig und bekommt sehr schnell Nachwuchs. Seine Embryonen kann man sehr gut unter dem Mikroskop untersuchen, ohne dabei die Mutter töten zu müssen.
Bestimmte Tiere werden zur Erforschung bestimmter Krankheiten eingesetzt. So ist zum Beispiel das Herz von Schweinen dem Herzen von uns Menschen sehr ähnlich und eignet sich deswegen gut für Versuche im Bereich Herzforschung.
Die Versuchstierrichtlinie der EU
Wer hier in Deutschland Tierversuche für ein Projekt durchführen möchte, muss sich an viele Gesetze halten. Insbesondere an die Tierschutzgesetze.
Und jetzt eine gute Nachricht: Es wird nach anderen Methoden Ausschau gehalten. Aber schon mit dem alten Tierschutzgesetz ist man zu einer Prüfung verpflichtet, in der geschaut wird, ob der Zweck des Versuches nicht auch mit anderen Methoden oder Verfahren erzielt werden kann.
Doch wichtig ist schon jetzt, dass das Leid der Tiere so gering wie möglich gehalten wird!
Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung (27.9.2012)
Mehr zu dem Thema findet ihr hier: Deutscher Tierschutzbund
