Zumba ist eine Sportart, die Tanz und Fitness vereinigt. Menschen, die sich gerne zu Musik bewegen und verschiedene Stile ausprobieren wollen, sollten Zumba unbedingt mal für sich testen.

Manch einer fragt sich jetzt wahrscheinlich, was für Stile man beim Zumba tanzt und wie so eine Stunde aufegbaut ist, um diese Fragen beantworten zu können, habe ich ein Interview mit der Zumbatrainerin Linda Ahrens geführt.

Wann hast du angefangen zu tanzen?
Angefangen habe ich eigentlich schon mit fünf Jahren. Damals war es Ballett, nach meiner Einschulung bin ich dann aber zum „gewöhnlichen Kindertanz“ gewechselt.

Tanzt du auch noch andere Stile?
Ich probiere mich gerne aus und liebe am Tanzen, dass es so facettenreich ist. Bis vor einem halben Jahr habe ich mehrmals die Woche Videoclip getanzt, mich aber immer mal wieder am Paartanz probiert von Standard, Rock´N´Roll über Salsa und Kizomba.

Wie genau kamst du darauf Zumba zu tanzen?
Zumba wurde in meiner Tanzschule angeboten und dann habe ich es einfach mal ausprobiert und Gefallen daran gefunden, dass es so viele Stile enthält (Salsa, Merengue, Cumbia, Reggeaton,…) und dadurch einfach nicht langweilig wird.

Macht dir das Unterrichten Spaß?
Ja, auf jeden Fall! Mit dem Unterrichten habe ich mir einen kleinen Kindheitstraum erfüllt, weil Tanzen immer das war, was ich wollte. Schon seit ich denken kann. Das Schöne ist meiner Meinung nach auch, dass es kein Richtig oder Falsch gibt und man einfach zusammen Spaß haben kann.

Hat Zumba dein Leben in irgendeiner Art beeinflusst?
Klingt vielleicht kitschig, aber ja das hat es. Durch Zumba habe ich so viele nette neue Leute kennenlernen dürfen und es stärkt das Selbstbewusstsein auch ungemein.

Denkst du, Zumba ist für eine bestimmte Altersgruppe geeignet?
Nein, das denke ich nicht. Jeder, der Lust an Bewegung und guter Laune hat, kann teilnehmen. Davon mal abgesehen, dass es kein richtig oder falsch gibt, sondern der Spaß im Vordergrund steht, gibt es ja auch noch verschiedene Variationen über Zumba Strong, Zumba Kids oder Zumba Gold. Da ist für jeden was dabei.

Zumba
(l.)Nora  (m.) Linda  (r.) Laura

Sollte man bestimmte Eigenschaften oder Fähigkeiten mitbringen?
Spaß ;) und besonders in den ersten Stunden Geduld! Je öfter man es macht, desto einfacher wird es einem fallen.

Wie kann man Trainerin werden?
Auf der Website www.zumba.de stehen die Termine und Standorte für die Ausbildungen. Ich habe mir einfach den nächst gelegenen Standort ausgewählt. Die Ausbildung dauert zwei Tage, in der man sowohl Praxis als auch Theorie beigebracht bekommt. Das Ganze ist kostenpflichtig und als ZIN-Mitglied (ZIN = Zumba-Instructor-Network) zahlt man monatlich eine Gebühr, um mit Musik und Choreovorschlägen versorgt zu werden.

Wie war deine erste Stunde?
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ich war ziemlich nervös. Es ist doch schon etwas anderes, Teilnehmer zu sein oder auf einmal vorne zu stehen. Dann kam noch dazu, dass es sich um eine Vertretungsstunde gehandelt hat und es nicht mein eigener Kurs war. Ich bin eine recht ehrgeizige Person und möchte dann auch, dass wirklich alle Teilnehmer zufrieden sind. Das ist aber fast unmöglich, allen gerecht zu werden, weil jeder einen anderen Geschmack hat und jeder Trainer anders ist. Aber das musste ich auch erst einmal lernen. Das Gute war, dass ich am nächsten Abend direkt meine nächste Stunde hatte und keine längere Pause dazwischen lag. Dann stand man beim Unisport plötzlich vor 30 Teilnehmen und dachte sich „Wow, das ging jetzt doch alles ganz schön schnell.“ Aber nach und nach wurde es immer besser!

Machst du eigene Choreos oder nutzt du welche aus dem Internet?
Hauptsächlich lasse ich mich durch andere Choreos inspirieren und ändere sie dann so ab, dass sie mir gefallen.

Dein liebster Zumbasong?
Schwere Frage. Am Anfang feiere ich alle Lieder total, sonst würde ich sie ja auch nicht in mein Programm mit aufnehmen, aber wenn man sie dann mehrmals die Woche immer wieder hört, kommen sie einem schon aus den Ohren wieder raus.
Zur Zeit mag ich „Despacito“ sehr gerne.

Wie ist eine Zumba-Stunde aufgebaut?
Man beginnt mit dem Warm-Up. Da gibt es immer ein paar „Regeln“. Zum Beispiel sollte es um die zehn Minuten lang sein und möglichst viele große, weite Bewegungen enthalten.
Außerdem sollte man darauf achten, dass man anstrengende und weniger anstrengende Choreos abwechselt und logischerweise nicht drei Salsasongs hintereinander abspielt. Zum Schluss gibt es dann auch immer ein ruhiges Cool-Down und auch das Dehnen sollte man nicht vergessen.

Bereitest du die Stunden vor?
Natürlich bringe ich oft auch mal neue Choreos und Abwechslung rein. Wenn das Grundgerüst steht, muss ich nichts mehr groß vorbereiten.

Ist dir schon einmal etwas Lustiges/Peinliches während einer Stunde passiert?
Spontan fällt mir da jetzt keine spezifische Situation ein aber es ist schon ein paar mal vorgekommen, dass ich in einer Choreo einen totalen Black-Out hatte und irgendeine Teilnehmerin die richtigen Schritte einfach ohne mich weitertanzt und ich dann wieder reinkomme. Das finde ich dann immer ziemlich witzig, dass die Teilnehmer meine Choreos schon so gut kennen und es dann auch mal auffällt, wenn ich Blödsinn vorne mache.

Liebe Linda, danke für das Interview.